Stimmt es, dass ein Intimpiercing Ihr Körpergefühl, Ihre Sinnlichkeit und Ihre Lust am Sex verändern kann? Intimpiercings werden in der Gesellschaft eher diskret thematisiert. Es gibt aber mehr und mehr Fans, für die es keine vorübergehende Modeerscheinung, sondern eine ästhetische, erotische oder symbolische Entscheidung ist. Oft ist es auch Ausdruck des Bedürfnisses, neue Körpererfahrungen zu machen oder sich die eigene Sexualität wieder anzueignen.
Egal, ob Sie einen Penis oder eine Vulva haben, es gibt verschiedene Arten von Intimpiercings, die alle ihre eigenen Besonderheiten haben. Einige sind für ihre stimulierende Wirkung bekannt, andere einfach nur für ihr elegantes Aussehen. Bevor Sie sich dazu entscheiden, sich ein Intimpiercing stechen zu lassen, sollten Sie sich gründlich mit den Vor- und Nachteilen, den Einschränkungen und Risiken beschäftigen und auch hinterfragen, welche Auswirkungen diese Entscheidung auf Ihr Sexleben haben kann.
Die bekanntesten Intimpiercings
Es gibt zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten für ein Intimpiercing. Einige stechen aus der Masse heraus, weil sie besonders weit verbreitet oder einfach zu stechen sind.
Piercings an der Vulva:
- Das Klitorisvorhautpiercing (vertikal): Dieses Piercing ist unter den weiblichen Intimpiercings wahrscheinlich das beliebteste und am weitesten verbreitete. Es wird nicht direkt durch die Klitoris gestochen, kann aber bei Berührungen zu einer angenehmen Stimulation beitragen.
- Das Christina-Piercing: Dieses Piercing sitzt etwas höher an der Schnittstelle zwischen Vulva und Schambein. Es hat keine stimulierende Wirkung, sondern dient nur dekorativen Zwecken.
Piercings am Penis:
- Das Prinz-Albert-Piercing: Das Prinz-Albert-Piercing ist zweifelsohne eines der bekanntesten Intimpiercings am Penis. Es wird durch die Harnröhre gestochen und tritt unter der Eichel wieder aus. Das Piercing kann das Lustempfinden bei der Penetration verstärken - sowohl beim Träger des Piercings als auch bei Partnerin oder Partner.
- Das Frenulum-Piercing: Das Piercing wird etwas unterhalb des Vorhautbändchens gestochen. Es ist leicht zu setzen, hat eine tolle ästhetische Wirkung und ist mit anderen Piercings im männlichen Intimbereich kompatibel.
- Das Guiche-Piercing: Das Guiche- oder Damm-Piercing ist etwas seltener als die anderen männlichen Intimpiercings. Es wird zwischen Hoden und Anus gestochen und ist bekannt für sein hohes erotisches Potenzial bei sanftem Druck von außen oder bei analer Stimulation.
Schmerzen und Heildauer: Worauf sollte man sich einstellen?
Auch wenn sich Intimpiercings grundsätzlich an einer sehr empfindlichen Körperstelle befinden, ist das Stechen an sich schnell erledigt und erträglich. Die empfundenen Schmerzen hängen vor allem von Ihrer persönlichen Empfindlichkeit und der von Ihnen gewählten Körperstelle ab. Tatsächlich ist es nicht so sehr das Stechen des Piercings an sich, das Schwierigkeiten bereitet, sondern die Zeit, die danach kommt.
Die Wundheilung erfordert Geduld und eine sorgfältige Pflege. Sie kann je nach Art des Piercings einige Wochen bis mehrere Monate dauern. Während dieser Zeit sollten Sie auf Geschlechtsverkehr und längere Reibungen verzichten und auf eine einwandfreie Hygiene achten. Manche Piercings benötigen eine tägliche Pflege, um Reizungen oder Infektionen vorzubeugen. Die Wundheilung sollte nicht außer Acht gelassen werden. Sie entscheidet über den langfristigen Tragekomfort.
Warum es sich lohnt, ein Intimpiercing stechen zu lassen
Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, sich ein Intimpiercing stechen zu lassen. Die meisten davon sind persönliche Gründe. Für manche Menschen ist es eine rein ästhetische Entscheidung. Der Intimschmuck verschönert den Körper und ist eine Möglichkeit, einen oft verborgenen Bereich aufzuhübschen. Andere sehen darin eher eine symbolische Geste, sei es im Zusammenhang mit einer neuen Lebensphase, einer intimen Wiedergeburt oder dem Wunsch, sich vom Blick der Außenwelt zu befreien.
Es kommt auch vor, dass das Piercing als Hilfsmittel für eine lustvollere Stimulation gestochen wird. Einige Intimpiercings dienen der Stimulation von erogenen Zonen - manche tun dies auf eine subtile Art und Weise, andere sorgen für eine direkte Stimulation. Es ist jedoch wichtig, das Piercing nicht als erotisches Wundermittel zu sehen. Es handelt sich in erster Linie um eine andere Sinneserfahrung, die stark von Ihrer Anatomie und Ihren Vorlieben abhängt.
Was gegen ein Intimpiercing spricht
Es gibt Fälle, in denen ein Intimpiercing nicht sehr empfehlenswert ist. So müssen Sie zum Beispiel bereit sein, sich um die Pflege während der Wundheilung zu kümmern, in dieser Zeit auf Sex zu verzichten und mögliche Schmerzen zu ertragen. Manche Menschen empfinden auch beim Sex mit Intimpiercing unangenehme Reibungen, ein Ziehen oder eine grundsätzliche Einschränkung in ihrer Bewegungsfreiheit.
Hinzu kommt, dass nicht alle Menschen auf die gleiche Art und Weise auf Veränderungen reagieren. Eine schlechte Wundheilung, Unverträglichkeit oder Allergie auf die Materialien des Intimpiercings können das Piercing zu einer Belastung werden lassen. Natürlich ist auch zu bedenken, dass bestimmte Praktiken oder Sextoys vielleicht für eine Weile beiseite gelegt oder langfristig angepasst werden müssen.
Welche Auswirkungen hat ein Intimpiercing auf das Sexleben?
Ein Intimpiercing kann das Sexleben ganz klar bereichern, aber es ist nicht für alle unbedingt eine totale Revolution. Ein Prinz-Albert-Piercing oder ein vertikales Klitorisvorhautpiercing können neue lustvolle Empfindungen auslösen, vor allem beim Sex oder bei der Selbstbefriedigung. Auch Partnerin oder Partner kommt unter Umständen in den Genuss einer neuen, indirekten Stimulation.
Bei anderen ist die Wirkung jedoch eher psychologisch als körperlich. Sich dank eines Intimpiercings selbstbewusster und freier zu fühlen, kann sich positiv auf das sexuelle Verlangen, die Erregung oder einfach das Vergnügen, berührt zu werden, auswirken. Die positive Wirkung eines Intimpiercings ist also nicht nur auf die mechanische Ebene zu reduzieren. Sie bezieht sich nicht nur auf den Körper, sondern auch auf das Selbstbild und die Beziehung zum anderen.
Was unbedingt zu beachten ist
Wer Lust hat, sich ein Intimpiercing stechen zu lassen, sollte mit Bedacht ein geeignetes Piercingstudio auswählen. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Angestellten auf Intimpiercings spezialisiert sind, Erfahrung damit haben und unter hygienisch einwandfreien Bedingungen arbeiten. Treffen Sie Ihre Entscheidung für ein Intimpiercing nicht aus einer Laune heraus: Informieren Sie sich vorher gut, stellen Sie Fragen und vergewissern Sie sich, dass Sie für die Wundheilung und Pflege nach dem Stechen alles gut verstanden haben.
Bereiten Sie sich auch mental darauf vor, Ihre sexuellen Gewohnheiten, Ihre Unterwäsche oder auch Ihre Sextoy-Nutzung für eine Weile an die anderen Umstände anzupassen. Und vor allem: Hören Sie auf Ihren Körper: Wenn ein Schmerz auftritt und länger anhält, eine Rötung schlimmer wird oder Ausfluss auftritt, sollten Sie nicht lange warten, sondern lieber schnellstmöglich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Ein Intimpiercing ist eine sehr intime und persönliche Entscheidung. Wird das Piercing gut gemacht und gepflegt, kann es dazu beitragen, dass Sie sich selbstbewusster fühlen und Ihr Sexleben besser genießen können. Aber die Entscheidung dafür sollte bewusst getroffen werden - unter Berücksichtigung sämtlicher Vorteile und Risiken, die es mit sich bringen kann.
Und wenn Sie bereits gepierct sind oder Ihr Intimpiercing demnächst ansteht, sollten Sie wissen, dass einige Sextoys durchaus mit Intimschmuck kompatibel sind. Unser Onlineshop bietet Ihnen eine passende Auswahl an Sexspielzeug, das auf Ihren Komfort und Ihr lustvolles Vergnügen ausgerichtet ist.