2025 ist für viele finanziell ein schwieriges Jahr. Angesichts einer schwächelnden Wirtschaft sucht sich so manch einer eine zusätzliche Einkommensquelle, die manchmal stark von der Norm abweichen kann. Der Verkauf von getragenen Slips oder anderer Unterwäsche im Internet sorgt für Gesprächsstoff. Aber bringt es auch wirklich Geld ein? Das LOVE Team hat recherchiert.
Kann man für den Verkauf von getragenen Slips im Internet Geld verdienen? Der Gedanke ist auf jeden Fall verführerisch: Sie brauchen kein aufreizendes Profil zu erstellen, nicht unendlich viele Nachrichten zu verschicken oder um den Preis zu verhandeln wie bei Vinted oder Kleinanzeigen. Auf dem Online-Markt für getragene Slips spielt sich alles im Verborgenen ab: Versand und Bezahlung erfolgen diskret und schnell und es gibt keine direkte Interaktion zwischen Käufer und Verkäufer. Zugegebenermaßen verschwimmen die Grenzen zum Fetischismus. Aber anders als bei OnlyFans,
Striptease
oder Camsex bleibt man selbst für andere unsichtbar. Ist das moralisch problematisch oder eine schlaue Möglichkeit, getragene Slips zu Geld zu machen? Was steckt dahinter? Wir haben uns für Sie informiert.
Wie läuft der Online-Handel mit getragenen Slips?
Der Online-Handel mit getragener Wäsche funktioniert ein bisschen wie eine anrüchige Version von Vinted. Das Prinzip ist das gleiche: Man meldet sich kostenlos auf einer der Plattformen an, die sich auf die spezielle Second-Hand-Ware spezialisiert hat, und veröffentlicht eigene Anzeigen. Einige Plattformen bieten eine (kostenpflichtige) Premium-Option an, mit der man an Sichtbarkeit gewinnt und Zugang zu Profi-Verkaufswerkzeugen erhält.
Gibt nun jemand eine Bestellung auf, fungiert die Webseite als Vermittler: Das Geld wird einbehalten, bis die Ware verschickt wird und angekommen ist. Namen und Adressen werden nicht weitergegeben. Der Versand bleibt anonym und sicher, und sobald die Zustellung bestätigt wird, wird das Geld ausgezahlt.
Diejenigen, die auf diesem etwas speziellen Markt erfolgreich sind, wissen, wie sie sich von der Masse abheben können, zum Beispiel mit hübschen Fotos, einer sorgfältigen Verpackung, einer kurzen handgeschriebenen Nachricht oder sogar mit ein paar Goodies, die gratis in das Paket gelegt werden. Auch soziale Netzwerke können als Schaufenster dienen: Ein Link zum Onlineshop in der Story oder in der Bio genügt, um potenzielle Käuferinnen und Käufer anzulocken.
Wie bei allen Wiederverkaufsplattformen spielen positive Bewertungen eine entscheidende Rolle. Ein gutes Profil vermittelt Seriosität, bindet Kunden und zieht Neugierige an.
Wie viel kann man damit wirklich verdienen?
Wie bei jeder Form von Wiederverkauf gilt auch hier: Je mehr Einsatz Sie für Ihr neues Business zeigen, desto mehr können Sie verdienen. So kommt es zum Beispiel darauf an, wie oft Sie neue Anzeigen veröffentlichen, wie gut Sie Ihre Produkte präsentieren, wie gut Sie in sozialen Netzwerken kommunizieren ... all das spielt eine Rolle. Anstrengungen zahlen sich aus, auch bei diesem originellen Business.
Laut TastySlips, einer der führenden Online-Plattformen in diesem Bereich, gelingt es einigen Verkäuferinnen, ein monatliches Einkommen von mindestens 1.500 Euro zu erzielen. Bei den am besten bewerteten Anbietern, die regelmäßig neue Anzeigen veröffentlichen, kann es sogar noch mehr sein. In den allermeisten Fällen bleibt diese Tätigkeit jedoch ein Zusatzeinkommen.
Wichtig zu wissen ist, dass die Plattformen oft einen beträchtlichen Teil des Verkaufs einbehalten - manchmal bis zu 30 %. Bevor Sie also ein Profil anlegen, sollten Sie wissen, worauf Sie sich einlassen, was Verpackung, Kommunikation oder Verwaltung der Verkäufe angeht. Da steckt eine Menge Arbeit dahinter.
Und wenn Ihre Verkäufe wirklich regelmäßig werden, denken Sie daran, zu prüfen, ob Sie diese Einkünfte versteuern müssen. Selbst solche Verkäufe müssen manchmal versteuert werden.
Was machen die Käufer mit der Ware?
Sobald der Verkauf abgewickelt und das Paket abgeschickt ist, muss man sich im Klaren darüber sein, dass man keinen Einfluss darauf hat, was der Käufer letztlich damit macht. Der verkaufte Artikel gehört Ihnen nicht mehr. Es ist ein sehr spezielles Geschäft, das oft mit Fantasien behaftet ist, und genau das ist der Punkt. Bevor Sie sich selbst darauf einlassen, sollten Sie sich dessen bewusst sein.
Was ist so faszinierend an getragenen Slips? Was spricht die Käufer an? Zunächst einmal der Geruch. Die Vorstellung, dass das gekaufte Kleidungsstück tatsächlich vorher getragen wurde, macht das Erlebnis besonders greifbar. Für viele ist der Kauf von getragener Wäsche eine Möglichkeit, sich mit einer echten Person „verbunden“ zu fühlen, weit entfernt von glatter, entmenschlichter Pornografie. Deshalb ist es für die Verkäuferinnen so wichtig, die sozialen Netzwerke intelligent zu nutzen, um eine gewisse Stimmung zu schaffen und Informationen über die Persönlichkeit zu teilen, ohne jedoch die eigene Identität preiszugeben.
Zugegebenermaßen ist es natürlich auch so, dass der ein oder andere Käufer die getragenen Slips zur Selbstbefriedigung verwendet. Das ist bestimmt nicht immer der Fall, aber manchmal schon. Und mit diesem Gedanken sollte man umgehen können, bevor man die ersten Anzeigen veröffentlicht.
Und was ist mit getragenen Socken und getragenen BHs?
Der Fetisch mit getragenen Textilien beschränkt sich nicht auf getragene Slips. Für manche ist dies nur der Einstieg in einen größeren Markt. So finden auch getragene Socken, Strumpfhosen mit Laufmaschen oder sogar alte Schuhe Abnehmer.
Vor allem Fußfetischisten lieben Kleidung, die Spuren des Körpers, des Schweißes und des Alltags der Trägerin oder des Trägers behalten haben. Es ist dieser Aspekt der Authentizität, der die Käuferinnen und Käufer anspricht. Ein Paar abgetragene Sportsocken oder eine alte Strumpfhose können sich genauso erfolgreich verkaufen wie ein getragener String aus Spitze.
Einige Plattformen haben sich auf besondere Stücke spezialisiert und bieten je nach Geschmack und Fetisch eigene Rubriken an. Eine weitere Möglichkeit, seinen Shop zu diversifizieren - und sein Einkommen.
Das ist zu beachten, wenn Sie sicher verkaufen möchten
Wie immer, wenn Sie
online unterwegs
sind, gilt auch hier die goldene Regel: Schützen Sie Ihre persönlichen Daten. Zum Glück gibt es spezielle Plattformen, die genau darauf ausgerichtet sind. Es werden keine persönlichen Informationen (weder Name noch Adresse) weitergegeben, vorausgesetzt natürlich, Sie geben sie nicht selbst weiter.
Wenn Sie Ihr Profil erstellen, sollten Sie darauf achten, keine identifizierbaren Details zu veröffentlichen. Einige Frauen posten Fotos von ihrem Körper, ohne jemals ihr Gesicht zu zeigen - ein guter Kompromiss zwischen Verführung und Diskretion.
Wenn ein Käufer aufdringlich wird oder Grenzen überschreitet, sollten Sie keine Skrupel haben und den Nutzer sofort blockieren und melden. Hören Sie auf Ihren Instinkt! Und was ist, wenn Sie irgendwann keine Lust mehr haben, weiterzumachen? Dann haben Sie natürlich das Recht, ohne Begründung aufzuhören. Ihr Wohlbefinden und Ihre Sicherheit stehen immer an erster Stelle.
Bei dem Verkauf der eigenen getragenen Slips im Internet geht es um eine seltsame Mischung aus unternehmerischer Selbstständigkeit und erotischer Neugier. Manche machen es wegen des Spaßfaktors, andere wegen des Geldes und bei wieder anderen ist es ein bisschen von beidem. Solange es eine Entscheidung ist, die man bewusst getroffen hat, ist dagegen natürlich nichts einzuwenden.
Man muss allerdings wissen, dass der Onlinehandel mit getragener Unterwäsche ein Nischenmarkt mit eigenen Codes, Regeln und Grenzen ist. Es liegt an Ihnen zu entscheiden, ob dieser Markt etwas für Sie ist oder nicht.